Im Kontext von User Experience (UX) und UX-Forschung existieren eine Reihe von Forschungsparadigmen und -konzepten, die sich mit Ausnahme der unterstützenden Methode der Blickbewegungsmessung allerdings hauptsächlich auf traditionelle Forschungsmethoden beschränken, sodass eine zusätzliche Einbindung weiterer Messmethoden zur Erfassung der objektiven Messebene wie etwa der Gesichtsausdrucksmessung oder auch die Messung der psychophysiologischen Ebene beispielsweise in Form der Herzratenvariabilität, Hautleitfähigkeit und der Muskelaktivität eventuell alternative und/oder zu zusätzliche Möglichkeiten bietet, mentale Beanspruchungs- und emotionalen Belastungsreaktionen potentiell sensitiver zu erfassen als das traditionell genutzte Methodenrepertoire. Deswegen sollen anhand von zwei beispielhaften Szenarien Paradigmen zur Erfassung der UX beziehungsweise möglicher Einschränkungen in der Usability entwickelt werden, die traditionelle Methoden der UX und Usability-Forschung mit psychophysiologischen Methoden kombinieren, im Rahmen von Masterarbeiten auf Validität und Praxistauglichkeit getestet sowie anschließend im Lehrkontext eingesetzt und dazu auch diverse Lehrmaterialien etwa in Form von Kurzvideos aufbereitet werden sollen; daneben wird die Kooperation mit öffentlichen Institutionen und Ämtern sowie die Vorstellung der so entwickelten und etablierten Paradigmen auf facheinschlägigen Konferenzen angestrebt.
Zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit von niederösterreichischen Frauen, die einer Büroarbeit als primäre berufliche Beschäftigung nachgehen, steht im Fokus des Forschungsprojektes Gender Gap 4.0 die Erhebung von Future Digital Skills sowie die Identifikation von Future Job Profiles. Weiters werden Barrieren, die den Zugang zu digitalen Kompetenzen für Frauen erschweren, erhoben. Ziel ist die Entwicklung eines digitalen Kompetenzkompasses für niederösterreichische Arbeitnehmerinnen. Dieser verlinkt das im Rahmen des Forschungsprojektes entwickelte Instrument zur Messung digitaler Kompetenzen mit entsprechenden Aus- und Weiterbildungsangeboten. Weiters werden Empfehlungen zum Re- und Upskilling im Bereich digitaler (Zukunfts-)Kompetenzen für Arbeitnehmerinnen und Anbieter*innen abgeleitet. Dieses Projekt wird von der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich im Rahmen des Zukunftsprogramms Projektfonds Arbeit 4.0 gefördert.
Das Akronym "NERD" steht kurz für "Nutzen, Effekte und Risiken permanenter digitaler Verfügbarkeit" und bezieht sich auf entgrenztes Arbeitsverhalten, das durch digitale Lösungen und Tools ermöglicht und mitunter verursacht wird. Im Zuge des NERD-Forschungsprojekts wurde eine App entwickelt, die eine unkomplizierte Erfassung von Arbeitstätigkeiten außerhalb der regulären Arbeitszeit ermöglichen sollte, der Reflexion und selbstwirksamen Steuerung des eigenen Arbeitsverhaltens diente und das To-Do, Prioritäten- und Zeitmanagement unterstützen sollte. Die im Zuge der App-Nutzung generierten Daten über das Arbeitsverhalten wurden ausgewertet und evaluiert. Zugleich wurden die App-Entwicklung und Implementierung durch ein qualitatives Forschungssetting begleitet. Im Zuge des Projekts wurden 40 Interviews und zahlreiche Fokusgruppen und Workshops durchgeführt und ausgewertet. Neben den App-Nutzungsdaten, standen darüber hinaus Daten einer niederösterreichweiten Panel-Befragung zur Verfügung. Die Ergebnisse lieferten wertvolle Einblicke in entgrenztes Arbeitsverhalten und Arbeitszeitflexibilität, App-Nutzungsbereitschaft und App-basierte Verhaltensforschung. Das Projekt wurde im Rahmen des Zukunftsprogramms der Arbeiterkammer Niederösterreich "Projektfonds Arbeit 4.0" gefördert.