Ziel des vorliegenden Forschungsprojektes ist die Definition und Identifikation von Engpasskompetenzprofilen vor dem Hintergrund der Koordination von Arbeiten und Lernen in agilen Produktionsunternehmen in Niederösterreich. Das Forschungsdesign baut auf ein Design-Based Research Setting mit vier verbundenen Phasen auf: (1) vorbereitende Sekundärrecherche, (2) Nutzung der Erkenntnisse aus Fokusgruppen um Engpasskompetenzen zu erheben, (3) formative Evaluation um die Intervention zu messen und (4) summative Evaluation der Intervention im Hinblick auf die Kompetenzentwicklung. Darüber hinaus soll ein Kompetenzmodell verbunden mit einer Testung im realen Setting niederösterreichischer Produktionsunternehmen entwickelt werden.
Das Akronym "NERD" steht kurz für "Nutzen, Effekte und Risiken permanenter digitaler Verfügbarkeit" und bezieht sich auf entgrenztes Arbeitsverhalten, das durch digitale Lösungen und Tools ermöglicht und mitunter verursacht wird. Im Zuge des NERD-Forschungsprojekts wurde eine App entwickelt, die eine unkomplizierte Erfassung von Arbeitstätigkeiten außerhalb der regulären Arbeitszeit ermöglichen sollte, der Reflexion und selbstwirksamen Steuerung des eigenen Arbeitsverhaltens diente und das To-Do, Prioritäten- und Zeitmanagement unterstützen sollte. Die im Zuge der App-Nutzung generierten Daten über das Arbeitsverhalten wurden ausgewertet und evaluiert. Zugleich wurden die App-Entwicklung und Implementierung durch ein qualitatives Forschungssetting begleitet. Im Zuge des Projekts wurden 40 Interviews und zahlreiche Fokusgruppen und Workshops durchgeführt und ausgewertet. Neben den App-Nutzungsdaten, standen darüber hinaus Daten einer niederösterreichweiten Panel-Befragung zur Verfügung. Die Ergebnisse lieferten wertvolle Einblicke in entgrenztes Arbeitsverhalten und Arbeitszeitflexibilität, App-Nutzungsbereitschaft und App-basierte Verhaltensforschung. Das Projekt wurde im Rahmen des Zukunftsprogramms der Arbeiterkammer Niederösterreich "Projektfonds Arbeit 4.0" gefördert.