Unternehmen sehen sich zunehmend gesamtgesellschaftlichen Umbrüchen, hoher Dynamik und Komplexität ausgesetzt – und dennoch wird erwartet, dass sie sich wettbewerbsfähig organisieren und erfolgreich wirtschaften. Dies führt zu wachsenden Anforderungen im Management, in der Führung von Individuen und Teams und bei der Weiterentwicklung kreativer, innovativer Geschäftsideen.
Dieser Forschungsbereich setzt sich mit den Auswirkungen des Wandels in Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie auf Unternehmen, deren Mitarbeiter*innen und deren Management auseinander, sowie mit dem Erkennen von Innovationspotentialen und dem Umsetzen und Steuern von Gründungs- & Innovationsprozessen.
Wir forschen und entwickeln zu den folgenden Themen:
Infrastruktur:
Das Projekt JOBCRAFT widmet sich einer proaktiven, selbstorganisierten und sinnorientier-ten Form der Arbeitsgestaltung durch die Mitarbeiter*innen, genannt Job Crafting, wo aus-gehend von Zielen, Bedürfnissen, Kompetenzen und Werten der MA*innen eine optimale Passung zwischen Job und Person angestrebt wird, um mehr Erfüllung und Sinn in der Ar-beit zu finden. Es existiert weltweit seit ca. 20 Jahren aufschlussreiche praxisorientierte Forschung dazu, in Österreich allerdings kaum. Auch scheint der die Mitbestimmung am Arbeitsplatz fördernde Ansatz in (Nieder-)Österreich wenig bekannt zu sein. Im Projekt sol-len einerseits Fragebogenstudien (Panel: Querschnittstudie, Prä-Post-Evaluierungsstudie: Längsschnittstudie) zur Verbreitung und zur Wirksamkeit von Job Crafting im Raum Nieder-österreich, andererseits Job Crafting-Tagesworkshops für Mitarbeiter*innen aus idealer-weise zwei Partnerunternehmen durchgeführt werden, um die Auswirkungen dieser Inter-vention auf das Job Crafting und das Arbeitsverhalten der Mitarbeiter*innen im Unterneh-men zu ermitteln. Mit dem Projekt soll ein bedeutender Beitrag zur nachhaltigen Humanisie-rung der Arbeitswelt im Zuge ihrer digitalen, organisationalen und kulturellen Transformation geleistet werden. Damit der Wandel im modernen Arbeitsleben nicht über die Köpfe der Be-schäftigten hinwegrollt, sollten Arbeitnehmer*innen an der Gestaltung ihrer sich verändern-den Arbeit beteiligt werden. Sie sollten so weit wie möglich selbst die Verantwortung für die Strukturierung ihres Job Profils übernehmen und ihre Arbeit so gestalten können, dass sie dort ihre Fähigkeiten und Präferenzen, ihre Persönlichkeit und Entwicklungsziele wiederfin-den können.
Ziel dieses durch die Europäische Union geförderten Projekts ist es, die Entwicklung sozialer Kompetenzen in der Projektmanagementausbildung zu verbessern. Konkret analysieren wir best practices für verantwortungsvolles Führen, integrieren die Grundsätze verantwortungsvoller Führung in die Projektmanagement-Ausbildung und entwickeln Kurzkurse und Tools zur konkreten Umsetzung im Rahmen der IPMA Standards.
Es sollen zum Thema Entrepreneurship mit Fokus auf Umwelt und Klimawandel gemeinsam mit den internationalen Partnerhochschulen Erfahrungen, Wissen und Best Practices für effektives sektorübergreifendes Handeln ausgetauscht werden, die Bedingungen, Motivation und ein unterstützendes System für Studierende, Alumni und Mitarbeiter*innen ermöglichen. Die Hauptziele sind: 1) Steigerung der transnationalen Arbeitskapazitäten 2) Aufbau einer Gemeinschaft und neuer Netzwerke für effektives sektorübergreifendes Handeln, um den Hochschulsektor besser in das Innovationsökosystem zu integrieren 3) Schaffung der Voraussetzungen, um relevante Fertigkeiten für die Umsetzung innovativer, potenzialträchtiger Geschäftsiden zu entwickeln 4) Entwicklung, Testung und Implementierung neuer Ansätze im Bereich unternehmerischer Bildung.
Wie Unternehmen, Personen mit Leitungsverantwortung und Arbeitnehmerinnen mit diffusen Arbeitszeiten umgehen, mit Rahmenbedingungen, die sich pandemiebedingt häufig ändern und mit der Arbeitszeitflexibilität, die mit erweiterten Home-Office-Regelungen einhergeht, steht im Fokus dieses Forschungsprojekts. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern diverser niederösterreichischer Unternehmen sowie mit Arbeitnehmervertreter/inne/n erarbeitet das Forschungsteam Lösungen für einen sinnvollen Umgang mit Arbeitszeitflexibilität. Gefördert wird dieses Forschungsprojekt durch das Zukunftsprogramm Projektfonds Arbeit 4.0 der Arbeiterkammer Niederösterreich. Das Projektteam besteht aus wissenschaftlichem Personal der Fachhochschule Wiener Neustadt und der Universität Graz. Weitere Infos unter www.fhwn.ac.at/nerd.
Zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit von niederösterreichischen Frauen, die einer Büroarbeit als primäre berufliche Beschäftigung nachgehen, steht im Fokus des Forschungsprojektes Gender Gap 4.0 die Erhebung von Future Digital Skills sowie die Identifikation von Future Job Profiles. Weiters werden Barrieren, die den Zugang zu digitalen Kompetenzen für Frauen erschweren, erhoben. Ziel ist die Entwicklung eines digitalen Kompetenzkompasses für niederösterreichische Arbeitnehmerinnen. Dieser verlinkt das im Rahmen des Forschungsprojektes entwickelte Instrument zur Messung digitaler Kompetenzen mit entsprechenden Aus- und Weiterbildungsangeboten. Weiters werden Empfehlungen zum Re- und Upskilling im Bereich digitaler (Zukunfts-)Kompetenzen für Arbeitnehmerinnen und Anbieter*innen abgeleitet. Dieses Projekt wird von der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich im Rahmen des Zukunftsprogramms Projektfonds Arbeit 4.0 gefördert.
Das Akronym "NERD" steht kurz für "Nutzen, Effekte und Risiken permanenter digitaler Verfügbarkeit" und bezieht sich auf entgrenztes Arbeitsverhalten, das durch digitale Lösungen und Tools ermöglicht und mitunter verursacht wird. Im Zuge des NERD-Forschungsprojekts wurde eine App entwickelt, die eine unkomplizierte Erfassung von Arbeitstätigkeiten außerhalb der regulären Arbeitszeit ermöglichen sollte, der Reflexion und selbstwirksamen Steuerung des eigenen Arbeitsverhaltens diente und das To-Do, Prioritäten- und Zeitmanagement unterstützen sollte. Die im Zuge der App-Nutzung generierten Daten über das Arbeitsverhalten wurden ausgewertet und evaluiert. Zugleich wurden die App-Entwicklung und Implementierung durch ein qualitatives Forschungssetting begleitet. Im Zuge des Projekts wurden 40 Interviews und zahlreiche Fokusgruppen und Workshops durchgeführt und ausgewertet. Neben den App-Nutzungsdaten, standen darüber hinaus Daten einer niederösterreichweiten Panel-Befragung zur Verfügung. Die Ergebnisse lieferten wertvolle Einblicke in entgrenztes Arbeitsverhalten und Arbeitszeitflexibilität, App-Nutzungsbereitschaft und App-basierte Verhaltensforschung. Das Projekt wurde im Rahmen des Zukunftsprogramms der Arbeiterkammer Niederösterreich "Projektfonds Arbeit 4.0" gefördert.
Dieses Projekt dient der Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen erfolgreichen Zusammenarbeitens in Teams. Dabei werden aktuelle Entwicklungen wie agiles Management, Vernetzung und Digitalisierung, aber auch mögliche Schattenseiten der Teamarbeit (z.B. Burnout, Konformitätsdruck) berücksichtigt. Im Zentrum stehen zwei Fragen: 1) Wie kann das Lernen bzw. das Wissens- und Kompetenzmanagement in, zwischen und durch Teams in Unternehmen umgesetzt und forciert werden? 2) Inwiefern können Teams zu einem nachhaltigen individuellen und organisationalen Wachstum beitragen und welche Rolle spielen hierbei moderne Führungskonzepte wie z.B. spiritual leadership, resilient leadership oder paradoxical leadership?
Die Studie untersucht den aktuellen Digitalisierungsgrad von Wirtschaftstreuhandkanzleien im Raum Wien/NÖ, sowie das zukünftige Kompetenzprofil angehender Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, um darauf aufbauend die akademischen Ausbildungsinhalte zu definieren.
In der neuen Arbeitswelt 4.0 fragen immer mehr Menschen nach dem Sinn der Arbeit, weshalb Unternehmen verstärkt Ziele vorgeben müssen. Daran knüpft die Frage an, welche Rahmenbedingungen das Management im Hochschulbereich schaffen muss, um dem Wunsch nach Sinnstiftung nachzukommen.
Als Schnittstelle lokalen Handelns zeigt sich, dass die öffentliche Verwaltung als der eigentliche Treiber lokaler Innovationen fungiert und selbst innovatives Verhalten im Rahmen seiner eigenen Veränderungsprozesse zeigt. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Change Wiener Neustadt“ sollen die Auswertungen und Interpretationen der empirisch erhobenen Daten einen fundierten Einblick darüber geben, welche Einflussfaktoren den unmittelbar feststellbaren Erfolg des gezielt durchgeführten und gesteuerten Veränderungsprozesses und das gezeigte innovative Verhalten bedingen.
Ziel des vorliegenden Forschungsprojektes ist die Definition und Identifikation von Engpasskompetenzprofilen vor dem Hintergrund der Koordination von Arbeiten und Lernen in agilen Produktionsunternehmen in Niederösterreich. Das Forschungsdesign baut auf ein Design-Based Research Setting mit vier verbundenen Phasen auf: (1) vorbereitende Sekundärrecherche, (2) Nutzung der Erkenntnisse aus Fokusgruppen um Engpasskompetenzen zu erheben, (3) formative Evaluation um die Intervention zu messen und (4) summative Evaluation der Intervention im Hinblick auf die Kompetenzentwicklung. Darüber hinaus soll ein Kompetenzmodell verbunden mit einer Testung im realen Setting niederösterreichischer Produktionsunternehmen entwickelt werden.
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme: FuE@fhwn.ac.at